Übersetzungen aus dem Lettischen ins Deutsche und umgekehrt
Das indogermanische Lettisch gehört zur östlichen Gruppe der baltischen Sprachen. Lettisch ist jünger als das verwandte und benachbarte Litauische. Das Vokabular enthält auch viele Lehnwörter aus dem Deutschen, Schwedischen, Russischen und neuerdings aus dem Englischen. Beim Beitritt Lettlands zur EU und der damit verbundenen Übersetzung umfangreicher Gesetzestexte zeigten sich Lücken im lettischen Vokabular - Indiz für eine Stagnation in der Sprachentwicklung. Das staatliche Übersetzungsbüro prüft und entwickelt Wortneuschöpfungen. Lettische wird mit lateinischer Schrift geschrieben.
Mit der Gründung des ersten lettischen Staates 1918 wurde das Lettische erstmals Staatssprache. Lettisch ist seit 2004 eine Amtssprache der EU.
Während der Zugehörigkeit zur Sowjetunion setzte eine Russifizierung ein. Durch gezielte Förderung der Einwanderung wurde Lettisch fast zur Minderheitensprache. 1990 gab es in der Lettischen SSR gerade noch 51 % Lettischsprachige in Lettland, in der Hauptstadt Riga nur noch etwa 30 %. Nach 1991 wurden drastische Maßnahmen eingeführt, um diesen Zustand zumindest teilweise wieder rückgängig zu machen. Im Jahre 2006 sprachen wieder 65 % der Einwohner Lettlands Lettisch als Muttersprache (insgesamt beherrschen 88 % der Bevölkerung Lettisch). In der Schule müssen alle Kinder neben ihrer Muttersprache auch Lettisch lernen, so dass man damit rechnen kann, dass in einigen Jahrzehnten Lettisch wieder den Status erreicht haben wird, der anderen Nationalsprachen in Europa vergleichbar ist. In den größeren Städten und insbesondere in den zur Sowjetzeit entstandenen Trabantenstädten wird Russisch parallel zum Lettischen als Verkehrssprache benutzt.